Kohfeldt über seine Zeit bei Werder

Seit seinem Ausscheiden beim VfL Wolfsburg nach der letzten Saison war es ruhig um Florian Kohfeldt. Er selbst äußerte sich selten. Öffentlich wurde zudem nicht bekannt, dass sich ein Verein ernsthaft für den Mann interessieren würde, der bei Werder Bremen nach Thomas Schaaf und Otto Rehhagel die längste Amtszeit hatte. Jetzt traf sich der 40-Jährige jedoch für ein Gespräch mit dem „kicker“ – und räumte dabei mit dem Mythos auf, es habe keine Angebote gegeben. Eine Offerte eines ausländischen Erstligisten hätte er beispielsweise gerne angenommen, aber der Verein habe sich letztlich doch anders entschieden, berichtet Kohfeldt. Deutlich mehr Zeit wendet er auf, um über ihn und Werder zu sprechen.

Kohfeldts „bestes Mittelfeld“

Das „beste Mittelfeld“, das er trainieren durfte, habe er beispielsweise bei Werder zur Verfügung gehabt, so der 40-Jährige. Es habe aus Philipp Bargfrede, Maxi Eggestein und Thomas Delaney bestanden. Es seien zwar nicht die „drei besten Bundesligaspieler aller Zeiten“. Der Mix aus fußballerischer Qualität, Robustheit, Intensität sowie Tiefe sei seiner prinzipiellen Optimalvorstellung davon jedoch nahegekommen, wie ein Mittelfeld zu besetzen sei.

Ein anderer Mann, auf den er in seiner Bremer Zeit bauen wollte, sei Niclas Füllkrug gewesen. Dieser habe durch seine Verletzungen „leider nie konstant durchspielen“ können. In „schwachen Momenten“ komme bei ihm schon der Gedanke auf, was passiert wäre, wenn Werder den „den deutschen Nationalstürmer, der Füllkrug heute ist“, in „ein damals sehr gut funktionierendes Team hätte integrieren können“. Heute überwiege aber vor allem die Freude, wie gut der Spieler inzwischen sei.

Kohfeldt über den Abstieg

Kohfeldt ist bei Werder das Gesicht des Abstiegs. Ihm wird vorgeworfen, nach dem Sieg über Arminia Bielefeld am 24. Spielfeld (2:0) etwas geändert zu haben, um besser Fußball spielen zu lassen, weil der Verein „ja praktisch gerettet gewesen“ sei. Er habe stets gesagt, dass man noch nicht durch sei. Und er wehre sich gegen die Interpretation, dass Bremen absteigen musste, „weil der Trainer etwas geändert hat“. Alles, was bis einschließlich zum 33. Spieltag passierte, sei aber „selbstverständlich meine Verantwortung als Cheftrainer“. Wenn man nach 24 Spieltagen 30 Punkte habe, dürfe man nicht absteigen. Keiner, der dabei war, dürfe sich deshalb aus der Verantwortung ziehen, am wenigsten er selbst, schließt Kohfeldt.

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