SV Werder: Baumann erhält trotz des Abstiegs einen neuen Vertrag

In der zweiten Liga läuft es inzwischen rund für den SV Werder Bremen. Die Hanseaten gewannen die letzten sieben Spiele. Ole Werner hat das Team mittlerweile auf Platz 2 der Tabelle geführt. Es ist nur die Tordifferenz, durch die der FC St. Pauli noch an der Tabellenspitze steht. Die Chancen auf den direkten Wiederaufstieg sind also absolut intakt. Trotzdem sind in Bremen viele Fans über den Abstieg noch nicht hinweg. Manager Frank Baumann gilt als der Schuldige. Er hat vom Aufsichtsrat jetzt trotzdem einen neuen Vertrag erhalten.

Deshalb hat Baumann einen neuen Vertrag bekommen

Der Manager stelle „das Wohl von Werder immer über eigene Interessen und Befindlichkeiten“, erklärte Aufsichtsratsboss Marco Fuchs. Deshalb habe sich das Kontrollgremium „mit voller Überzeugung einstimmig“ dafür entschieden, Baumann mit einem neuen Vertrag bis zum 30. Juni 2024 auszustatten. Den Verantwortlichen zeichne nicht nur „ein hohes Maß an Reflexion“ aus, sondern auch das „Streben nach stetiger Weiterentwicklung“, schilderte Fuchs weiter.

Der im vergangenen Herbst neugewählte Aufsichtsrat rechnet Baumann hoch an, dass er den Kaderumbau in Pandemie-Zeiten nach dem Abstieg erfolgreich gemeistert und den Verein so wirtschaftlich am Leben gehalten hat. Der derzeitige Erfolg sei auch der Transferpolitik des Managers im vergangenen Sommer geschuldet, wurde Fuchs schon vor einigen Wochen nicht müde zu betonen.

Baumanns Bilanz ist verheerend

Tatsächlich spiegelt die Realität allerdings nicht wider, was der Aufsichtsrat an Baumann lobte. Dessen Bilanz als Manager ist verheerend. Er ist seit 2016 im Amt und durfte mehr Geld als jeder andere Manager in der Geschichte des Vereins ausgeben. Das Resultat war der erste Abstieg seit 1980. Er hielt zudem viel zu lange an Florian Kohfeldt fest – es hatte fast Guru-Jünger-artige Züge.

In der zweiten Liga lief es lange auch schlecht. Unter Markus Anfang war die Mannschaft zerstritten und stand im Mittelfeld der Tabelle. Baumann hätte den Trainer wohl trotzdem nicht gefeuert. Unter den Werder-Fans gibt es deshalb den Witz, dass der Mitarbeiter des Jahres die Person im Bremer Gesundheitsamt sei, die den Impf-Pass des Ex-Trainers kontrolliert habe. Der Aufsichtsrat weist es von sich, aber es wirkt so, dass die Verlängerung zustande gekommen ist, weil Ole Werner gewinnt.

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